MovIn - Verbesserung der Interaktion zur computergestützten Feststellung der idealen Stentgröße
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Hintergrund
Zur Behandlung von Gefäßverengungen (etwa der Herzkranzgefäße) ist es notwendig, den Verengungsgrad (Stenosegrad) zu bestimmen. Dieses Grad bestimmt die Auswahl der korrekten Stentgröße. Stents sind kleine röhrenförmige Gebilde, welche in den verengten Bereich eingebracht werden und das Gefäß dauerhaft erweitern sollen.
Das gesuchte Maß ist der Durchmessers im erkrankten Gefäß zum (erwarteten) Durchmesser im gesunden Gefäß. Wird der Stent zu klein gewählt, so kann er sich im Gefäß lösen und zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Wird der Stent zu groß gewählt, so führt der ausgeübte Druckstress auf das Gefäß zu einer vermehrten Anlagerung und erneuten Verengung.
Angiografieanlagen ermöglichen den operierenden ÄrztInnen, mittels bildgebender Verfahren direkt während der OP minimalinvasiv den Fortschritt der OP zu verfolgen und computergestützt den Durchmesser der Stents zu ermitteln (s. Abbildung 1). Leider zeigen existierende Benutzerschnittstellen erhebliche Nachteile in der Usability, so dass viele Ärzte diese Funktionen nicht benutzen sondern die Stentgröße schätzen. Wie sich zeigt, werden dabei oft suboptimale Ergebnisse erzielt. Dieses gilt es zu verbessern
Aufgabenstellung
Es sollen alternative Bedienkonzepte für die Funktion der Stengrößenermittlung entworfen und prototypisch umgesetzt werden. Mögliche Varianten beinhalten:
- Toucheingaben
- Gesteneingaben (berührungslos)
- Spracheingabe
- Kombination (multimodal) obiger Verfahren
Die Ergebnisse des Prototypen sollen gegen die existierende Variante evaluiert werden. Die Prototyptests sowie die Evaluation erfolgen offline mit ÄrztInnen in der Ausbildung.
Voraussetzungen
Die Aufgabe kann im Team bearbeitet werden! Wünschenswert wären möglichst viele der folgenden Kompetenzen (auch verteilt im Team):
- Bereitschaft zu etnographischen Erhebungen des Ist-Zustands in der Radiologie des Uniklinikums.
- Erfahrung in benutzerzentrierter Gestaltung.
- Programmierkenntnisse zum Entwurf der Alternativen.
- Erfahrung in der Gestenverarbeitung, ggf. multimodalen Verarbeitung.
- Kenntnisse in der Durchführung von Usability-Studien.
Wünschenswert wären ggf. Hardwarekenntnisse, da die existierende Steuerung per Joystick möglicherweise als Mock-up nachgebaut werden muss.
Ansprechpartner
- Prof. Marc Erich Latoschik marc.latoschik@uni-wuerzburg.de
Contact Persons at the University Würzburg
Marc Erich Latoschik (Primary Contact Person)Mensch-Computer-Interaktion, Universität Würzburg
marc.latoschik@uni-wuerzburg.de