The Content of a Thesis
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Im Folgenden sind Konventionen zur Gliederung von wissenschaftlichen und technischen Arbeiten gelistet. Die Informationen auf dieser Seite sind als Hilfestellung zu verstehen und haben nicht den Anspruch auf Alleingültigkeit und Richtigkeit. Wie Sie Ihre Arbeit verfassen und in welchem Maß Sie sich an Konventionen orientieren liegt in Ihrer Verantwortung. Paper aus dem Gebiet, in dem Sie Ihre Arbeit schreiben, geben Ihnen Vorlaten für den Konsens im jeweiligen Fachbereich. Klären Sie offene Fragen immer mit Ihrem Betreuer und konsultieren Sie Ihre ASPO und FSB. Wir bemühen uns sehr um die Korrektheit und Aktualität, können diese jedoch nicht gewährleitsten. Falls Sie Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge zu diesem Service haben, schreiben Sie uns bitte.
1. Orientierungshilfen
Zur Orientierung können folgende Quellen dienen:
- Diese Webseiten
- Ein Archiv an bereits abgegebenen Arbeiten steht über das Sekretariat zur Einsicht offen.
- Wissenschaftliche Paper: Das Anfertigen einer Abschlussarbeit soll die Fähigkeit zum verfassen wissenschaftlicher Arbeiten lehren. Wissenschaftliche Arbeiten im Bereich HCI sind in erster Linie Paper. Verstehen Sie daher Ihre Arbeit als ausführliches Paper. Vor diesem Hintergrund steht Ihnen ein unbegrenzter Fundus an “guten” Paper als Orientierungshilfen zur Verfügung. Suchen Sie etwa nach “Best Paper Awards” bei angesehenen Konferenzen, wie etwa hier.
- The European Association of Science Editors (EASE) Guidelines verfügbar für englische und deutsche Textsprache
2. Gliederungspunkte und Inhalte
Folgende Gliederung dient nur als Beispiel. Variationen sind je nach Thema und Vorliebe möglich und sinnvoll.
2.1 Bei allen Arbeiten gleich zu Beginn
- Titelblatt
- Inhaltsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbilungsverzeichnis
- Abstract (auf deutsch und auf englisch)
2.2 Mittelteil
Die Struktur einer Arbeit unterscheidet sich bei empirischen Arbeiten (klassisch in der Psychologie), technischen Arbeiten (klassisch in der Informatik, evtl. mit technischen Benchmarks) und hybrid Arbeiten bestehend aus der Beschreibung eines technischen Systems und einer empirischen Evaluation mit Probanden (klassisch in der HCI).
2.2.1 Der Mittelteil bei empirischen Arbeiten wie folgt
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen / Verwandte Arbeiten
- Methoden
- Ergebnisse
- Diskussion
Bei Arbeiten mit mehr als einem Experiment oder komplexen Ergebnissen kann es sinnvoll sein, die Arbeit noch stärker zu untergliedern als im obigen Beispiel. Insbesondere bei Arbeiten mit mehreren Experimenten bietet es sich an, die Experimente getrennt zu beschreiben und in einer abschließenden, gemeinsamen Diskussion aufzuarbeiten.
2.2.2 Der Mittelteil bei technischen Arbeiten wie folgt
- Einleitung
- Verwandte Arbeiten
- Systembeschreibung
- Diskussion
2.2.3 Der Mittelteil bei Hybridformen aus technischer und empirischer Arbeit wie folgt
- Einleitung
- Verwandte Arbeiten
- Systembeschreibung
- Evaluation
- Methoden
- Ergebnisse
- Diskussion
- Konklusion
2.4 Bei allen Arbeiten gleich am Ende
- Literaturverzeichnis
- ggf. Anhang
- Selbstständigkeitserklärung
3. Die Einzelnen Bausteine erläutert
3.1 Generische Bausteine
3.1.1 Titelblatt
Sollte folgende Angaben enthalten:
- Name der Universität und des Fachbereichs
- Titel der Arbeit (deutlich hervorgehoben)
- Art der Arbeit (Projekt-, Bachelor-, Masterarbeit)
- Name, E-Mail-Adresse, Matrikelnummer des Verfassers
- Betreuer
- Datum der Abgabe
3.1.2 Abstract
- Eine knappe Zusammenfassung der Arbeit mit 200 bis 400 Wörtern auf einer separeaten Seite.
- Abstract einmal auf englisch und deutsch darunter.
- Der Abstract muss kondensiert schon alle wichtigen Informationen der Arbeit enthalten, alle Hypothesen, Ergebnisse, wie ein Zip-File, das man, wenn man je nach beraf weiter ausklappen kann.
- Mindestens ein zusammenfassender Satz pro: Einleitung, Methode, Schlüsselergebnisse, Diskussion (oder entsprechenden Teilen der Arbeit)
3.1.3 Literaturverzeichnis
- Alle im Text angeführten Quellen (und keine weiteren) müssen nach einem gängigen Zitationssystem angeführt werden. Das heißt bei deutscher Sprache DGPs, bei englischer Sprache APA jeweils in der neusten Auflage.
3.1.4 Anhang
3.1.5 Selbstständigkeitserklärung
- Ist unbedingt vor der Abgabe zu unterschreiben.
- Kann wie folgt lauten: “Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten oder nicht veröffentlichten Schriften entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit hat in gleicher oder ähnlicher Form noch keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen. Ort, Datum, Vorname Nachname, Unterschrift”
- Siehe auch: ASPO, §23(10), Satz 5
3.2 Spezifika bei empirischen Arbeiten
3.2.1 Einleitung
Der Aufbau der Einleitung ist Trichterförmig, vom Kontext zu testbaren Hypothesen. Der letzte Teil der Arbeit, die Konklusion, ist engegengesetzt umgekehrt Trichterförmig: Konkrete Resultate zu deren Bedeutung für den Kontext.
- Kontext der Fragestellung (Who cares?) Frage: Warum ist diese Forschungsarbeit wichtig?
- Komplikationen
- Was gibt es in diesem Kontext für ein Problem?
- What do we know? What don’t we know? (Das ist schon ein Ausblick auf den Teil “Verwandte Arbeiten”/”State of the Art”)
- Was ist ungelöst, unsicher, unbekannt, wo gibt es Wissenslücken?
- Darus resultierende Fragestellung, die in dieser Arbeit behandelt wird (What will we learn?)
- Testbare Hypothesen. Das beforschen dieser Hypothesen erweitert den aktuellen Wissensstand
3.2.2 Verwandte Arbeiten / State of the Art / Theoretischer Hintergrund
- Ziel: Aus relevanter Literatur die Hypothesen herleiten
- Einbettung in des Wissenschaftlichen Kontext:
- Der theoretische Hintergrund - Grundlagen schaffen
- Darstellung der Theorie und der unsuchten Konstrukte
- Was gibt es schon für Arbeiten? Haben diese noch Lücken?
- Daraus Hypothesen ableiten und benennen
- Ziel: Warum habe ich die Hpothesen aufgestellt
- Auf klaren roten Faden achten: Überleitungen zwischen den einzelnen Konstrukten, Elementen einfügen
- Eine mögliche Gliederung wird hier vorgeschlagen:
- ‘Big picture’ description
- What’s the big picture question?
- Specific study area
- Previous core findings
- What’s not known
- Predictions based on current theory
- Hypotheses
3.2.3 Methoden
- Ziel: Mit den Information aus dem Methodenteil kann man die Studie replizieren
- Design in der Regel mit einer Abbildung verdeutlichen
- Der Methodenteil beschreibt im Detail, wie die Studie aufgebaut ist. Diese Beschreibungen ermöglichen dem Leser, zu beurteilen, ob die angewandten Methoden angemessen waren und ob die Ergebnisse reliabel und valide sind. Der Methodenteil wird in der Regel in Unterabschnitte gegliedert. Der Methoden Teil enthält folgende Unterabschnitte (mit eigenen Überschriften1):
- Stichprobe: Beschreibun der Stichprobe
- Versuchsaufbau: Beschreibung des Versuchsaufbaus
- Material: Beschreibung des verwendeten Materials
- Maße: Angaben zu den erhoben Variablen und Skalen. Zu jedem Maß müssen, falls existent Angaben zur Validität, Reliabilität und Sensitivität zitiert werden. (Beispiel: Lombard, M., Ditton, T. B., & Weinstein, L. (2009, November). Measuring presence: the temple presence inventory. In Proceedings of the 12th Annual International Workshop on Presence (pp. 1-15).)
- Experimentelle Manipulation: Die Ausprägungen der untersuchten Unahbhängigen Variablen beschreiben
- Prozedur: Beschreibung des Paradigmas und Ablaufs
- Statitsische Analyse: Genau Angaben zu den eingesetzen statistischen Verfahren. Alle Angaben die später gemacht werden müssen hier schon (im Vorfeld der Studie) definiert sein (Effektstärken Maße, Definition des Signifikanzniveaus und Alpha-Adjustierung (!), …)
- Der Methodenteil enthält noch keine Ergebnisse!
- Der Methodenteil muss so geschrieben sein, dass eine Replikation des Versuchs möglich ist, also dass man nur mit diesen Informationen den Versuch nochmal machen kann.
3.2.4 Ergebnisse
- Deskriptive und inferenzstatistische Aufarbeitung der Daten mit einer Präsentation der wichtigsten Befunde in Form von Abbildungen und/oder Tabellen (siehe auch Abschnitt 5).
- Der Ergebnisteil fasst die erhobenen Daten und die statistische Vorgehensweise zusammen. Es sollten alle Ergebnisse berichtet werden, auch wenn sie den Hypothesen widersprechen. Im Ergebnisteil geht es um eine reine Darstellung der Daten; es erfolgt noch keine Interpretation oder Diskussion der Ergebnisse.
- Ergebnisse der Hypothesentestung gemäß der Reihenfolge der Hypothesen
- Testwert und Signifikanzniveau benennen
- Korrekturen benennen
- Darstellung der Ergebnisse (Tabell, Graphiken oder Text)
- Wird ein Ergebnis nicht in tabellarischer oder graphischer Form dargestellt, müssen statistische Kennwerte wie M und SD im Text genannt werden!
- Der Ergebnisteil sollte trotz statistischer Informationen auch als Text lesbar und verständlich sein. Weitergehende bzw. unterstützende Auswertungen können auch in Form eines Anhangs ausgelagert werden.
3.2.5 Diskussion
- Sollte den theoretischen Mehrwert der Arbeit herausstellen, die Ergebnisse vor dem Hintergrund der Hypothesen diskutieren und über eine bloße Wiederholung der Punkte aus der Einleitung hinausgehen.
- Nach der Präsentation der Ergebnisse sollte man diese bewerten und interpretieren, besonders in Hinblick auf die Hypothesen. Der Autor ist aufgefordert, aus den Ergebnissen Schlüsse zu ziehen. Wichtig ist allerdings, dass man theoretische Konsequenzen der Daten in Hinblick auf die Fragestellung und den Zusammenhang zu ähnlichen Untersuchungen hervorhebt. Folgende Schritte sollten im Diskussionsteil enthalten sein:
- Einstieg: Wiederholung der Fragestellung: „Ziel der Arbeit war es…“, dann kurze Zusammenfassung der Ergebnisse. Die Ergebnisse zeigen, dass… (Quintessenz)
- Rückgriff auf die im Theorieteil benannten Begründungen für die Hypothesen
- Bei nicht bestätigten Hypothesen: Mögliche Gründe für das Nichtbestätigen der Hypothesen nennen (Probleme bei der Operationalisierung, kleine Stichprobe, Besonderheiten in der Stichprobe, Moderatoreffekte)
- Stärken und Schwächen der Untersuchung nennen und beschreiben
- Heterogenität/Homogenität der Stichprobe
- Stichprobengröße (je größer, desto besser)
- Untersuchungsdesign (im Querschnitt eigentlich keine Kausalaussagen möglich)
- Sowie weitere mögliche Aspekte
- Konsequenzen für die zukünftige Forschung
- Schwächen aufgreifen, anderer Kontext, Moderatorvariablen, offene Fragen, weitere Konstrukte, die spannend sein könnten o Evtl.KonsequenzenfürdiePraxis
- Wichtig: Fazit (abschließender Satz mit Gesamtschlussfolgerung der Arbeit)
- Eine mögliche Gliederung wird hier vorgeschlagen:
- Summary of findings (compared to predictions)
- Comparison with previous core findings
- Limitations of the study (methodological)
- Further work (conceptual/theoretical limitations of the study)
- Conclusion
3.3 Spezifika bei technischen Arbeiten
From Jason and Andy’s How to Do a Computer Science Thesis.
3.3.1 Introduction
A summary of the problem you are trying to solve and your approach:
- Why is this problem important?
- Why is this problem hard?
- How we solved the problem?
3.3.2 Problem Statement
Describe in detail the problem you are trying to solve.
3.3.3 Background Research
Describe the field in general and how others have tried to solve this problem.
3.3.4 The Approach
Describe your approach to solving the problem. Describe any potential weaknesses of your approach.
3.3.5 The Implementation
Describe how you implemented your approach. If it is a software system give diagrams, relevant algorithms etc.
3.3.6 Evaluation
Describe how you evaluated to show that your approach was successful. You may need a methods section, a results section and a conclusion section.
Hier dann Methoden, Ergebnisse, Diskussion genau wie in den Abschnitten 3.2.3 bis 3.2.5 erläutert!
3.3.7 Conclusion
Summarize your thesis again as in the introduction. Describe how your evaluation revealed that your system is successful. Describe future work in this area.
4. Interessante Links
- The European Association of Science Editors (EASE) Guidelines verfügbar für englische und deutsche Textsprache
- St. Andrews University: Report Writing
- CONSORT Statement - Consolidated Standards of Reporting Trials